{"id":877,"date":"2013-02-15T12:00:58","date_gmt":"2013-02-15T11:00:58","guid":{"rendered":"http:\/\/www.beautynella.de\/?p=877"},"modified":"2015-11-11T22:10:23","modified_gmt":"2015-11-11T21:10:23","slug":"markencheck-hm","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.beautynella.de\/mode\/markencheck-hm\/","title":{"rendered":"Markencheck: H&M"},"content":{"rendered":"

H&M ist die weltweite Nummer zwei, wenn es um den Handel von Textilien geht. Die schwedische Klamotten-Kette ist in 43 L\u00e4ndern der Welt vertreten und verbucht Jahr f\u00fcr Jahr Ums\u00e4tze in Milliardenh\u00f6he. Allein im Jahr 2010 machte H&M 14 Milliarden Euro, davon knapp ein Viertel des Gesamtumsatzes in Deutschland.\u00a0 Hierzulande kann nur die Otto Group gr\u00f6\u00dfere Ums\u00e4tze erzielen. Im weltweiten Vergleich \u00fcberholt der spanische Inditex-Konzern H&M nur knapp. Zu dem Konzern geh\u00f6ren Model\u00e4den wie Zara, Pull & Bear, Stradivarius, Bershka und mehr.<\/p>\n

Zur\u00fcck zu H&M: im vergangenen Jahr nahm das ARD-Fernsehteam den schwedischen Bekleidunghersteller einmal genauer unter die Lupe und fasste die Ergebnisse im ARD-Markencheck zusammen. In der 45-min\u00fctigen Dokumentation wird erkl\u00e4rt und analysiert, was H&M zu einem multinationalen Konzern machte, warum die L\u00e4den so beliebt sind und welches Image sie bei jungen und \u00e4lteren Leuten haben. Auf der Checkliste des Markenchecks standen die Punkte Preis, Qualit\u00e4t, Trend-Faktor sowie Fairness. Hier eine kurze Zusammenfassung der Ergebnisse:<\/p>\n

Preis<\/strong><\/h1>\n

H&M hat ein ganz klares Niedrig-Preis-Image, daraus macht auch keiner einen Hehl. Tag f\u00fcr Tag pilgern junge M\u00e4dels, modebewusste Jungs, Business- und Hausfrauen, M\u00e4nner und ab und an auch mal die Oma mit Opa im Schlepptau zu H&M. In jeder gr\u00f6\u00dferen Stadt findet man mindestens eine Filiale. Eine Fu\u00dfg\u00e4ngerpassage ohne H&M ist fast schon undenkbar. Ben\u00f6tigen wir ein neues Basic-Top, eine Jogginghose f\u00fcr den Sport, Unterw\u00e4sche, Accessoires oder wollen einfach mal ein wenig shoppen, gehen wir zu H&M. Die Preise sind vertretbar, die Auswahl riesengro\u00df. Der Markencheck beurteilt die Preise als „niedrig“.<\/p>\n

Qualit\u00e4t<\/strong>\"\"<\/a><\/h1>\n

Wenn der Preis schon so niedrig ist, muss das doch zumindest Auswirkungen auf die Qualit\u00e4t der Waren haben, m\u00f6chte man denken. Dem ist allerdings nicht so. Sp\u00e4testens seit der Detox-Kampagne von Greenpeace, die sich gegen bedenkliche Chemikalien in Textilien einsetzt, verzichet H&M auf gef\u00e4hrliche chemische Zusatzstoffe in der Produktion. Das gab das Modeunternehmen im September 2011 bekannt. Und Tatsache: Es wurden keine bedenkliche Mengen von Chemikalien, Schwermetallen oder Weichmachern in den Textilien von H&M nachgewiesen. Die Qualit\u00e4t ist daher „ordentlich“.<\/p>\n

Trend-Faktor<\/strong><\/h1>\n

Wie trendy ist H&M? Genau das haben sich die Macher des Markenchecks auch gefragt und haben die Kategorie prompt mit in die Checkliste aufgenommen. Das Ergebnis vorweg: Der H&M-Trend-Faktor ist „hoch“. Dass das Modehaus so beliebt bei Jung und Alt ist, sind nicht zuletzt der regelm\u00e4\u00dfigen Zusammenarbeit mit High-Fashion-Designern<\/a> und den Werbekampagnen mit ber\u00fchmten Stars und Topmodels zu verdanken. H&M macht Haute Couture salonf\u00e4hig und gibt Normalsterblichen das Gef\u00fchl, anspruchsvolle Mode zu erschwinglichen Preisen zu bekommen.<\/p>\n

Fairness<\/strong><\/h1>\n

Kommen wir nun zu einem ungem\u00fctlicheren Thema: Wie fair sind die Arbeitsbedingungen im Betrieb und den Herstellerl\u00e4ndern? Zwar wirbt H&M mit seiner Conscious Collection<\/em><\/a> f\u00fcr Nachhaltigkeit und \u00d6ko-Mode, doch wagt man einmal den Blick hinter die Kulissen stellt man schnell fest, wie ethisch der Konzern in Wirklichkeit handelt. Stichwort Textilproduktion. Wenn man sich die Preise in einer H&M-Filiale anschaut, fragt sich vielleicht der eine oder die andere: Wie zur H\u00f6lle kann man vergleichsweise gute Qualit\u00e4t zu derma\u00dfen niedrigen Preisen anbieten? Ganz einfach: Man dr\u00fcckt den Preis bei den Herstellungskosten. Das hei\u00dft im Klartext: Man produiziert in Drittweltl\u00e4ndern und zahlt den N\u00e4hern und N\u00e4herinnen m\u00f6glichst wenig Gehalt. Menschen in Bangladesch arbeiten ohne Mundschutz bis zu 14 Stunden am Tag und haben am Ende des Monats gerade mal umgerechnet 35 Euro raus. Die Fairness wurde vom Markencheck also leider nur als „zweifelhaft“ abgetan.<\/p>\n

Das ist also der Preis den wir zahlen, wenn wir von Sparsucht, Geizgier und Billigwahn getrieben einen H&M betreten und uns guten Gewissens f\u00fcr knapp 50 Euro komplett neu einkleiden, 50 Euro, f\u00fcr die eine N\u00e4herin in Bangladesch gut sechs Wochen harte Arbeit verrichten muss.<\/p>\n

Die komplette Doku gibt\u00b4s hier:<\/strong><\/h1>\n