{"id":1516,"date":"2013-10-21T16:40:23","date_gmt":"2013-10-21T15:40:23","guid":{"rendered":"http:\/\/www.beautynella.de\/?p=1516"},"modified":"2015-11-11T21:15:50","modified_gmt":"2015-11-11T20:15:50","slug":"leder","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.beautynella.de\/mode\/leder\/","title":{"rendered":"Die traurige Geschichte hinter deiner Lederjacke"},"content":{"rendered":"

Eine \u00e4u\u00dferst erschreckende Dokumentation, die vor gut zwei Wochen im ZDF ausgestrahlt wurde. „Gift auf unserer Haut“<\/strong> hie\u00df die Doku, die im Rahmen der Reihe „37 Grad“ am Dienstagabend im TV zu sehen war. Hauptschwerpunkt war die Leder- und Pelzherstellung unter Verwendung chemischer, z.T. giftiger Substanzen. Was mich pers\u00f6nlich aber vielmehr schockierte war der Teil, in dem es um die Herkunft der „Rohstoffe“ geht.<\/p>\n

Wie wir uns alle denken k\u00f6nnen, wird der Hauptteil unserer Lederwaren in Bangladesch hergestellt, in Dhaka um genau zu sein. Dhaka z\u00e4hlt zu den am meisten verschmutzten Orten weltweit. Abf\u00e4lle und Chemikalien aus Textilfabriken und Gerbereien werden dort achtlos in die umliegenden Gew\u00e4sser gepumpt. Wasser, Boden und Luft sind l\u00e4ngst verseucht. Eine R\u00fcckkehr gibt es nicht. Auch nicht f\u00fcr die Menschen, die gezwungen sind in besagten Fabriken zu arbeiten und Kleidung am Laufband zu produzieren.<\/p>\n

Rund 90 Cent verdient ein Arbeiter in solchen Fabriken oder auch Gerbereien. Menschen arbeiten dort ohne Versicherungen oder Arbeitschutz in meist runtergekommenen Geb\u00e4uden. Ich m\u00f6chte nur an den Vorfall in einer Textilfabrik erinnern, der sich Anfang des Jahres zugetragen hat<\/a>. Auch Kinderarbeit ist hier an der Tagesordnung. Kinder produzieren Kleidung f\u00fcr unsere Kinder und sind selbst nicht einmal im Besitz eines anst\u00e4ndigen Paars Schuhe. Au\u00dferdem kommen bei der Verarbeitung von Lederwaren die giftigen Chemikalien Chrom VI<\/a><\/strong> sowie Dimethylfumarat <\/a><\/strong>(DMF) zu Einsatz.<\/p>\n

Noch trauriger ist die Geschichte des Leders<\/strong> selbst, denn am Anfang des Produkts steht nat\u00fcrlich das Tier, und zwar die Kuh. Millionen von K\u00fche werden aus dem benachbarten Indien tausende von Kilometern unter qualvollen Bedingungen zu ihrer Destination deportiert. Damit die sanften Tiere vor Hunger und Schw\u00e4che nicht umfallen, wird ihnen Chilipulver oder Kaffee bis zur Erblindung in die Augen gerieben. In Bangladesch angekommen, warten die armen Wesen darauf, im Akkord und ohne Bet\u00e4ubung geschlachtet zu werden.<\/p>\n

Ebenso traurig ist die Herkunft von Pelzen<\/strong> in Form von Kragenbes\u00e4tzen und mehr. Das Fell f\u00fcr solche Bes\u00e4tze stammt zum Gro\u00dfteil von Marderhunden. Die Tierchen werden in China millionenfach gez\u00fcchtet, in engen K\u00e4figen und bei bitterster K\u00e4lte gehalten. Ab und am lukt auch mal ein Hund oder Fuchs zwischen den engen Gitterstreben hervor. Sind die Tiere bereit zum „Ernten“, werden sie auf gro\u00dfen M\u00e4rkten angeboten und von ihren K\u00e4ufern an Ort und Stelle brutal erschlagen. Die Schreie der hilflosen Kreaturen t\u00f6nen mir noch jetzt in den Ohren.<\/p>\n

Beim schreiben dieses Artikels steigen mir die Tr\u00e4nen in die Augen. Wenn ihr hartgesotten seid, \u00fcberzeugt euch selbst und schaut euch die Dokumentation an. Jeder hat das Recht auf seine eigene Meinung und das Recht zu tragen und zu kaufen, was er oder sie will. Trotzdem kann ich nur an jeden, der ein Herz und Moral hat: Kauft keine billigen Leder- oder Pelzwaren, denn dabei nehmt ihr das ganze Leid, dass sich durch den gesamten Produktionsprozess zieht, in Kauf. Helft den Menschen, den Tieren und der Umwelt und letztendlich auch euch selbst!<\/p>\n

Die detaillierte Doku k\u00f6nnt ihr hier schauen:<\/strong><\/p>\n