{"id":1201,"date":"2013-05-23T13:01:15","date_gmt":"2013-05-23T12:01:15","guid":{"rendered":"http:\/\/www.beautynella.de\/?p=1201"},"modified":"2015-11-11T21:34:56","modified_gmt":"2015-11-11T20:34:56","slug":"think-before-you-buy","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.beautynella.de\/mode\/think-before-you-buy\/","title":{"rendered":"Think before you buy!"},"content":{"rendered":"
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Anl\u00e4sslich des Ungl\u00fccks in einer Textilfabrik in Bangladesch vor einigen Wochen, m\u00f6chte ich mich heute in einem besonderen Blogpost diesem Thema widmen.<\/p>\n
Wie ihr alle sicherlich schon geh\u00f6rt habt, ist am 8. April ein schweres Feuer in einer Textilfabrik in Dhaka<\/a>, der Hauptstadt Bangladeschs ausgebrochen. Bei diesem Ungl\u00fcck starben zahlreiche Menschen. Erst zwei Wochen zuvor sind bei einem Fabrikeinsturz<\/a> fast 1.000 Menschen ums Leben gekommen.<\/p>\n Schaut man noch weiter zur\u00fcck stellt man Erschreckendes fest: Im September letzten Jahres sterben bei einem Feuer mehr als 250 Arbeiter in einer Textilfabrik in Pakistan, die, wie auch in Bangladesch, f\u00fcr den deutschen Textildiscount Kik<\/a> produzierten. Im November verlieren \u00fcber 100 Menschen bei einem Gro\u00dfbrand<\/a> in einer, wie soll es auch anders sein, Textilfabrik in Bangladesch das Leben. Firmen wie C&A oder Walmart lie\u00dfen dort Ware im Akkord herstellen.<\/p>\n \u00dcber 70 weitere Menschen starben, als im Jahr 2005 eine Fabrik in Savar einst\u00fcrzte<\/a>. Laut Aufzeichnungen der Kampagne f\u00fcr Saubere Kleidung<\/a> kam es seit dem Jahr 2005 zu sieben t\u00f6dlichen Br\u00e4nden und Fabrikeinst\u00fcrzen in Bangladesch. Rechnet man die Zahl der Opfer dieser Ungl\u00fccke zusammen kommt man auf knapp 1.500 Menschen, die w\u00e4hrend der Arbeit qualvoll erstickt, verbrannt oder von Tr\u00fcmmern erschlagen worden sind.<\/p>\n <\/a>Grund f\u00fcr die zahlreichen Ungl\u00fccke sind in den meisten F\u00e4llen extreme Baum\u00e4ngel an den Geb\u00e4uden oder fehlende Sicherheitsma\u00dfnahmen. Notausg\u00e4nge gibt es nur selten. Die Menschen in Bangladesch arbeiten schlichtweg unter katastrophalen Arbeitsbedingungen, und das zumeist f\u00fcr einen Hungerlohn. Noch erschreckender ist, dass 4\/5 aller Export aller Exporteinnahmen des Landes durch die Textilindustrie gewonnen wird. Bangladesch ist quasi das neue China. Ein Land, in dem die Gro\u00dfh\u00e4ndler noch niedrigere L\u00f6hne bezahlen m\u00fcssen um Billig-Jeans, Shirts und Co. herzustellen.<\/p>\n Polemisch gesagt: Menschen sterben, nur damit wir unsere Klamotten sch\u00f6n g\u00fcnstig einkaufen k\u00f6nnen und uns guten Gewissens die Einkaufst\u00fcten bei H&M, Primark, Kik und Zara mit Sachen vollstopfen zu k\u00f6nnen, die kein Mensch braucht. Sogar High-Class-Firmen wie Calvin Klein und Tommy Hilfiger lassen nachweislich in Bangladesch produzieren. Wenn ein Shirt nur 12 Cent mehr kosten w\u00fcrde<\/a>, w\u00fcrde eine N\u00e4herin 50 Euro Lohn bekommen (statt der aktuellen 38 Euro im Monat bei 10 Stunden Arbeit am Tag) und so zumindest ein St\u00fcck n\u00e4her am Existenzminimum leben k\u00f6nnen. Was ist eigentlich los mit uns, dass wir, nur um Klamotten so g\u00fcnstig wie m\u00f6glich zu bekommen, wortw\u00f6rtlich \u00fcber Leichen gehen?<\/p>\n Immerhin: Kurz nach dem Ungl\u00fcck im April lie\u00df die Regierung in Dhaka nach eigenen Angaben 18 Textilfabriken aus Sicherheitsgr\u00fcnden schlie\u00dfen. Zudem will die Regierung nun 200 Fabrikinspektoren einstellen, die die Sicherheit von Geb\u00e4uden \u00fcberpr\u00fcfen und gef\u00e4hrdete Fabriken umsiedeln sollen. Au\u00dferdem unterzeichneten 31 Unternehmen ein Sicherheitsabkommen f\u00fcr die Verbesserung der Sicherheitsbedingungen in bangladesischen Textilfabriken.<\/p>\n Dass die Ungl\u00fcckserien in Entwicklungsl\u00e4ndern endlich ein Ende nehmen, muss allerdings auch in unseren K\u00f6pfen ein Umdenken stattfinden. Kauft weniger Billig-Kleidung, versucht die betreffenden Stores zu meiden und informiert euch, unter welchen Bedingungen eure Lieblingsklamottenl\u00e4den ihre Waren herstellen lassen. Checkt auch mal in die Online-Shops alternativer Modelabel wie Greenality, Armed Angels<\/a> oder FairBleiben oder Hug&Grow<\/a> aus und unterzeichnet bei Gelegenheit die Petition der Clean Clothes Campaign<\/a> gegen die erb\u00e4rmlichen Arbeitsbedingungen der bangladesischen Textilarbeiter.<\/p>\n