Bedenkliche Inhaltstsoffe in Kosmetika: ACRYLATE/ACRYLAMID
Was sind Acrylate/Acrylamide?
Acrylate und Acrylamide gehören zu der Gruppe der Acryle. Sie werden aus Erdöl hergestellt, sind schnelltrocknet und farbecht. Außerdem können Acrylate mit Farben und Wasser ein stabiles Gemisch bilden.
Acyrlamide gehören zur chemischen Gruppe der Amide, wozu z.B. auch Ammoniak gehört. Es ist ein weißes, geruchsloses Pulver, dass in Wasser und Alkohol löslich ist. Acrylamid wird u.a. zur Herstellung von Farbstoffen verwendet, kommt aber auch in Lebensmitteln und Kosmetika vor.
Acrylamide in Lebensmitteln
Acrylamide kommen vor allem in stärkehaltigen Lebensmitteln und stark erhitzten Lebensmitteln vor. Werden bestimmte Lebensmittel überhitzt (ab 120°), was beim Backen, Braten, Grillen und Frittieren passieren kann, entsteht der bedenkliche Stoff. Die höchste Menge an Acrylamid findet sich in Kartoffelchips, Pommes Frites, Brotkrusten oder verbranntem Fleisch. Schwarze Stellen an Bratkartoffeln, Popcorn, Fleisch usw. sollten deswegen keinesfalls mitgegessen werden. Auch Verpackungen enthalten zumeist einen Anteil an Acrylamid.
Acrylate/Acrylamide in Kosmetika
Acrylate kommen zum einen als Bindemittel in wasserverdünnbaren Lacken, Farben und Dicht- sowie Klebstoffen vor. Im kosmetischen Bereich sind Acrylate in Dentalkunststoffen und Zahnersätzen enthalten. Auch bei der Reparatur von Gebissen kommen Acrylate zum Einsatz. Ein weiteres Produkt , in dem der Stoff häufig zu finden ist, ist Nagellack, daher auch der Begriff Acrylnägel. Doch nicht nur in den Acrylnägeln aus dem Nagelstudio sind Acrylate enthalten, sondern auch in den meisten handelsüblichen Nagellacken. Mithilfe des Stoffes kann sich die Farbe besser mit dem enthaltenden Wasser verbinden und der Lack trocknet schneller. Eine ausführliche Liste mit Nagellacken ohne Acrylate findet ihr hier.
Acrylamid hingegen kann als Verunreinigung von Polyacrylamid oder Polyquaternium-7 in Kosmetika auftreten. Diese Verbindungen kommen insbesondere in Haarstyling- bzw. Haarpflege-Produkten, wie beispielsweise Shampoo vor.
Warum sind Acrylate/Acrylamide bedenklich?
Werden Acrylate in die Raumluft freigesetzt, können sie Haut, Augen und Atmungsorgane reizen. Die Folge sind Bindehautentzündungen, Schnupfen, Niesen und selten auch Asthmaanfälle. Bei unmittelbarem Hautkontakt können Hautentzündungen auftreten. Das gilt allerding nur, wenn der Stoff in großen Mengen und unverdünnt eingeatmet bzw. mit der Haut in Berührung kommt. Die Mengen in Nagellacken reichen i.d.R. nicht aus, um solche Auswirkungen zu haben.
Acrylamid ist deshalb bedenklich, weil es im Verdacht steht, krebserregend zu sein. In Tierversuchen wirkte der Stoff krebserzeugend und erbgutverändernd. Inwiefern sich die Ergebnisse auf den Menschen anwenden lassen, ist noch nicht bekannt.