Zero Waste: 7 Tipps für weniger Müll in der Küche
Mein lieben Müllreduzierer und Müllreduziererinnen, mit einer Woche Verspätung ist er doch noch eingetroffen – der zweite Teil meiner neuen Zero Waste Reihe mit sieben Tipps, wie man Abfall in der Küche auf ein Minimum reduzieren kann.
1. Kauf unverpackt!
Der meiste Müll in der Küche entsteht definitiv beim Einkaufen. Im Supermarkt findet man fast nichts, was nicht in Plastik verpackt ist. Manchmal beobachte ich Leute am Obst- und Gemüseregal dabei, wie sie für jeden Posten eine extra Tüte verwenden. Und bei jedem neuen Abreißen der dünnen Plastiksäckchen blutet mein Öko-Herz. Dabei sind die Tüten noch das kleinste Problem, denn diese kann man wenigstens wiederverwenden. Noch schlimmer ist es, dass das meiste Obst und Gemüse, vor allem die Bio-Lebensmittel, in fucking Plastik eingeschweißt sind. Das tut man, um die Bio-Sachen von den konventionellen Produkten zu unterscheiden. Dennoch ist es frustrierend. Oder wie Barbara sagen würde: Bio-Gemüse in Plastikfolie ist wie ein Peta-Aktivist im Pelzmantel.
Um diesem Wahnsinn ein Ende zu bereiten, sollte man auf Läden zurückkommen, die Lebensmittel unverpackt anbieten. Bulk Shopping nennt man das Ganze. In fast jeder größeren deutschen Stadt gibt es mittlwerweile so ein Geschäft. Auf Utopia.de findet man eine ausführliche Übersicht zu solchen Läden. Eine andere Möglichkeit, Lebensmittel verpackungsfrei zu kaufen, bietet der gute alte Wochenmarkt. Dabei kann man nicht nur Verpackungen sparen, sondern unterstützt auch noch die regionalen Bauern aus dem Umkreis.
2. Bring eigene Boxen & Beutel mit!
Dieser Punkt gehört wohl zu den absoluten Basics, wenn es um plastikarmes Einkaufen geht. Wer noch nicht begriffen hat, dass man bei jedem Einkauf gefälligst einen Beutel von zu Hause mitbringt und immer noch Plastiktüten an der Kasse kauft, dem ist wohl nicht mehr zu helfen. Einen Beutel sollte man also immer dabei haben, wenn man das Haus verlässt. Man weiß ja nie, was kommt. Für lose Lebensmittel, wie Nüsse, Kräuter, Obst und Gemüse, eignen sich ebenfalls kleine Beutel aus Stoff, die man entweder aus alten Stoffresten nähen kann oder einfach, wer hätte es gedacht, kauft.
Menschen, die auf ihr Fleisch und Käse noch nicht verzichten können, sollten ihre tierischen Produkte an der Theke kaufen, statt in eingeschweißter Form. Das ist erstens: gesünder, da die Kunststoffe und Weichmacher sich aus der Verpackung lösen und in die Lebensmittel übergehen können, und zweitens: wahrscheinlich auch etwas frischer, als Wurst und Käse, der bis Dezember 2090 haltbar ist. Bei ecobrotbox.de gibt es zum Beispiel tolle Boxen aus Edelstahl, die man zum Einkaufen mitnehmen und sich mit Fleisch oder Käse direkt an der Theke befüllen lassen kann und so die lästige Folie nicht zu Hause hat.
3. Trink aus Glasflaschen!
Das Trinkwasser in Deutschland hat eine bessere Qualität wie in den meisten anderen Teilen der Erde. Theoretisch könnten wir sogar das Wasser aus der Toilette ohne Bedenken trinken. Doch während in anderen Ländern die Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben, nicht zuletzt wegen unseren Lieblingen von Nestlé und Coca Cola, spülen wir es literweise im Klo hinunter. Why not!? Doch zurück zum Thema.
Statt Getränke in Plastikflaschen zu kaufen, sollte man auf Flaschen aus Glas zurückgreifen. Die sind zwar schwerer zu schleppen, aber auch günstiger was den Pfand betrifft und wesentlich nachhaltiger. Wobei Wasser in Flaschen zu kaufen im Prinzip sinnfrei ist. Trau dich, dreh den Hahn auf und trink das Wasser aus der Leitung. Das kann man auch wunderbar in alte Flaschen abfüllen und mitnehmen.
4. Verwende Gläser wieder!
Wer versucht plastikarm einzukaufen, greift meistens zu Lebensmitteln, die sich im Glas befinden. Im Laufe der Zeit sammeln sich so ganz schön viele leere Glasbehälter an. Früher oder später muss man also den lästigen Weg zum Altglas-Container antreten. Oooooder man behält die Gläser einfach und funktioniert sie um.
In meinem Upycling mit Glas Blogpost habe ich einige Möglichkeiten vorgestellt, die man mit der Verwendung alter Schraubgläser hat. Aus ihnen kann man kleine Behälter für Gewürze, Samen, losen Tee, Pflanzen und vieles mehr machen. In Einweggläsern lassen sich sogar Lebensmittel einfrieren. Ist im Deckel ein blauer Rand zu sehen, ist dieser frei von BPA und Weichmachern.
5. Verzichte auf Küchenrolle!
Das Prinizip und den Nutzen von Küchenrolle habe ich ehrlich gesagt noch nie richtig verstanden. Ein Lappen oder Handtuch erfüllt doch genau den gleichen Zweck, ist wesentlich nachhaltiger und auf Dauer auch um einiges günstiger. Klar, es ist schon praktisch wenn man mal schnell den Klecks Sauce oder Smoothie wegwischen kann, der beim Bedienen des Mixers mal wieder an die Wand gespitzt ist, weil man vergessen hat, den Deckel zu benutzen. Aber tut es ein oller Lappen, den man unendlich lange benutzen kann, weil waschbar, nicht auch? Und ist es das wirklich wert, dass für ein bisschen Komfort hektarweise Bäume abgeholzt werden!?
6. Sag nein zu Fertigprodukten!
Der wohl schwierigste Punkt auf dieser Liste. Fertigprodukte machen das Leben einfacher. Mit ihnen spart man Zeit und Abwasch und den Einsatz von Kochkünsten. Blöd nur, dass die meisten Fertigprodukte in fetten Plastikverpackungen daherkommen, die kaum recycelt werden können. Und wenn man sich mal die Zutatenliste von Fertigpizza, Curry King oder anderen Absurditäten anschaut und ein wenig Ahnung von gesunder Ernährung hat, kann man sich gleich die Kugel geben. Sag also nein zum Fertigprodukt und fang an zu kochen!
7. Arbeite mit nachhaltigen Utensilien!
Der letzte Tipp lässt sich relativ leicht umsetzen. Ich arbeite in der Küche größtenteils mit Hilfsmitteln aus Holz oder Edelstahl. Holzkochlöffel und Co. gibt es mittlerweile in jedem Supermarkt oder online in zahlreichen, nachhaltigen Shops, die sich auf plastikfreie Haushaltsartikel spezialisiert haben. Wer mit Holz, Keramik oder Edelstahl arbeitet, kocht wesentlich hygienischer, unbedenklicher und nachhaltiger. Außerdem sind diese Materialien weitaus langlebiger, als Plastikgedöns.