Bedenkliche Inhaltsstoffe in Kosmetika: ACETYL HEXAMETHYL …
Was ist Acetyl Hexamethyl Indan (Indian) / Tetralin
Acetyl Hexamethyl Indan (oft auch unter der Schreibweise Acetyl Hexamethyl Indian zu finden) und Acetyl Hexamethyl Tetralin sind chemische Duftstoffe – Moschusduftstoffe – um genauer zu sein.
Acetyle sind als solches erst einmal nicht bedenklich. Sie können sowohl natürlich als auch synthetisch gewonnen werden und führen zum Prozess der Acetylierung, der dazu führt, dass medizinische Wirkstoffe das Gehirn schneller erreichen, um somit eine schnellere Wirkung zu erzielen, was z.B. beim Kopfschmerzmittel Aspirin der Fall ist.
Acetyl Hexamethyl Indan (Indian) / Tetralin in Kosmetika
Acetyl Hexamethyl Indan und Acetyl Hexamethyl Tetralin sind also Duftstoffe. Demnach können sie in Parfums, Deodorants, aber auch in Seifen und parfümierten Cremes, Gesichtspflegeprodukten usw. enthalten sein. Künstliche Moschusduftstoffe finden sich aber auch in Wasch- und Putzmitteln, Insektensprays, Raumsprays und Räucherstäbchen sowie in Textilien.
Während der Duftstoff früher vom Moschustier gewonnen wurde, wird er seit 1888 synthetisch hergestellt. Leider wird die Substanz der Moschusdrüse männlicher Moschustiere auch heute noch in der traditionellen Chinesischen Medizin verwendet. Für ein Kilogramm Moschus müssen durchschnittlich 36 Junge geschossen werden. Als Folge sind die Bestände der Tiere stark zurückgegangen, weshalb alle Arten des Moschushirsches mittlerweile als stark gefährdet eingestuft werden.
Warum ist Acetyl Hexamethyl Indan (Indian) / Tetralin bedenklich?
Moschusersatzstoffe, wie Acetyl Hexamethyl Indan und Acetyl Hexamethyl Tetralin oder Cashmeran sind kaum wasserlöslich. Sie reichern sie sich im Fettgewebe an und sind sehr schwer abbaubar. Die synthetischen Duftstoffe sind in der Produktion wasserverunreinigend und umweltschädigend. Sie reichern sich zudem in Gewässern, Fischen und im menschlichen Fettgewebe an und haben hormonelle Wirkungen.
Kommen die Stoffe mit der Haut in Kontakt, können sie zu hoher Lichtempfindlichkeit und Dermatitis führen. Neueste Tierversuche haben Hinweise auf Leberschäden ergeben. Außerdem haben Acetyl Hexamethyl Indan und Acetyl Hexamethyl Tetralin hohes allergisches Potenzial und können längerfristig sogar zur Fortpflanzungsunfähig bei Tier und Mensch führen.
Aufgrund der genannten Effekte und Nebenwirkungen, ist die Verwendung von Moschusersatzstoffen in Kosmetikprodukten äußerst umstritten. Umso schlimmer ist es, dass jene Stoffe lediglich als „Parfum“ gekennzeichnet werden müssen, also für den Verbraucher kaum nachweisbar sind. Weitere wichtige Fakten rund um den umstrittenen Inhaltsstoff findet ihr in diesem Greenpeace Fact Sheet.
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