Greenville Festival 2012 (Teil 1)
Schon fast einen Monat ist es nun her, als das erste Greenville Festival in Paaren/Glien bei Berlin stattfand. Vom 27. Bis 29 Juli wurde das beschauliche Dörfchen mit etwas über 16.000 Einwohnern zum Veranstaltungsort eines, in der Form noch nie dagewesenen, Festivals – das Greenville. Auch ich war mit meinem lieben Freund dort und möchte euch an dieser Stelle von unseren ersten Eindrücken und Erlebnissen berichten. Im zweiten Teil werde ich euch dann die musikalischen Highlights und weitere witzige Anekdoten an jenem Wochenende präsentieren.
Das Ticket für die Veranstaltung hatte mich so ziemlich genau 90 Euro gekostet, darin waren insgesamt fünf Übernachtungen auf dem Zeltplatz, ein Parkplatz sowie die eigentliche Fete inbegriffen. Ausschlaggebend für den Kauf des Tickets war für mich persönlich der Standort (das Dörfchen liegt quasi bei mir um die Ecke) sowie die Gelegenheit Rock-Legende Iggy Pop einmal live zu sehen. Auch fand ich, als selbsternannte Ökokriegerin, die Idee, die hinter dem ganzen steckte, nämlich ein Festival, das unter dem Motto Nachhaltigkeit steht, echt spannend. Also packte ich meinen Freund und Campingequipment ein und machte mich auf den Weg nach Paaren.
Am Sonnabendmorgen in dem Örtchen angekommen, machten wir uns erst mal auf die Suche nach dem Gelände und den Parkplätzen. Wir erwarteten unzählige Plakate und Schilder, welche uns zum dem Gelände führen würden, doch nada. Nachdem wir also ein paar Runden gedreht haben und an drei verschiedenen Eingängen vergeblich versuchten, auf´s Gelände zu kommen, hat mich mein Polo dann doch intuitiv zum MAFZ und somit zum Greenville geführt.
Endlich angekommen und zweimal vom Personal das Auto minutiös durchfilzen lassen, bereiteten wir unser Schlafgemach auf dem Campinggelände vor. Nun war erst einmal gepflegtes Vorglühen angesagt, schließlich hatten wir bereits den Freitag und damit Deichkind und Evil Jared verpasst und mussten nun den Alkoholkonsum vom Vortag nachholen. Also holten wir unsere, in Plastikflaschen gefüllten „Getränkchen“ raus und marschierten Richtung Festival. Blöd nur, dass diese auf dem gesamten Gelände untersagt waren, also hieß es exen oder stehen lassen. Wir entscheiden uns, wie viele andere, für die zweite Variante, was zur Folge hatte, dass sich etliche PET-Flaschen vor dem Eingang häuften – ein Paradies für jeden Pfandpiraten.
Als wir den Park, auf dem das Greenville stattfand, betraten, war der erste Eindruck: „Ohhh, schööön!“ Gepflegte grüne Wiesen, ein weitläufiges Gelände, das nicht zu überfüllt war, zwei Bühnen und viele interessante Stände zum Thema Nachhaltigkeit, Tierschutz und Co. Amnesty International verteilte kostenlose Ohropax und bat die Gelegenheit, eine Petition gegen den internationalen Waffenhandel zu unterschreiben. Gleich daneben konnte man sich an den Infoständen von Peta und Oxfam über Tierschutz und Fair Trade informieren. Besonders spannend fand ich das Electric Hotel, an dem man, dank Ökostrom seine mobilen Geräte, wie iPads, Smartphones oder MP3-Player aufladen konnte. Dies geschah mittels eines Fahrrads, auf das sich mein Freund voller Begeisterung schwang und kräftig in die Pedale trat, um grünen Strom zu liefern.
Auch Viva con Agua, eine Initiantive, die sich für die Trinkwasserversorgung in Entwicklungsländern einsetzt, war mit einem Infostand vertreten. Auf einem Banner war zu lesen: „Weltweit haben 783 Millionen Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser.“ Blöd nur, dass die Wasserbehälter mit Frischwasser zur Kanisterbefüllung, Händewaschen oder Trinken 500 Meter weiter auf dem Gelände, so große Öffnungen hatten, dass ungefähr die Hälfte an der zu befüllenden Flaschenöffnung vorbei auf dem Boden platschte.
Ebenso paradox war die Tatsache, dass der Veggie-Stand, wo man Sojasteaks, leckere Gemüsepfannen und andere vegane Speisen kaufen konnte, direkt neben der Burgerbude, die mit Ihrem Burger aus 100 prozentigem Schweineschwein auf einem übergroßem Plakat warben, platziert war. Aber immerhin aus Biofleisch… Trotzdem muss ich sagen, dass das Festival im Großen und Ganzen sehr vegetarierfreundlich war. Türkische Falafel, herzhafte Handbrote, Fingerfood und Chinapfanne oder „für deutsche Verhältnisse, echt gelungene Pizza“ (Zitat meines italienischen Freundes) – die Auswahl war vielfältig und jeder, ganz egal ob Fleisch- oder Pflanzenfresser, hatte hier defintiv die Möglichkeit, um satt zu werden.
Welche Überraschungen das Greenville Festival noch bereit hielt, um wen oder was es sich bei „Token“ handelt und vor allem, welche musikalischen Höhepunkte es zu bieten hatte, erfahrt ihr in meinem zweiten Teil kommende Woche.