„Die Tricks der Kosmetikindustrie“
Auf Empfehlung von Pseudoerbse habe ich mich einmal mit der Doku beschäftigt, die am 22. April 2013 im NDR ausgestrahlt wurde. „Die Tricks der Kosmetikindustrie“ lautete der Titel der Dokumentation zweier Reporter, die im Auftrag des Verbrauchermagazins „Markt“ unterwegs waren, um die Tricks und Machenschaften der Kosmetikindustrie aufzudecken. Kriterien wie das Preis-Leistungsverhältnis von Produkten, Inhaltsstoffe von Kosmetika und die Werbemaschen & -versprechen der Hersteller wurden einmal näher beäugt.
Jedes Jahr werden rund 400 Euro pro Haushalt alleine für kosmetische Produkte ausgegeben. Dabei lautet die Devise: Teuer ist meistens besser. Dass das allerdings nicht unbedingt immer der Fall sein muss, haben die Markt-Reporter im Härtetest bewiesen. Unter Aufsicht eines Dermatologen wurden zwei Feuchtigkeitscremes auf ihre Wirkung getestet. Das überraschende Ergebnis: die Billig-Creme von DM schnitt um einiges besser ab, als die Luxus-Version von Douglas. Ähnlich sieht es mit Make-Up aus; Concealer, Lipstick und Co. von p2 halten mindestens genauso gut wie die High-End-Produkte von Lancôme.
Als nächstes hat man die Inhaltsstoffe einmal näher unter die Lupe genommen. Getestet wurden Mascaras unterschiedlicher Marken und Hersteller. Erschreckenderweise enthielten 3 von 13 Proben den bedenklichen Zusatzstoff Triethanolamin in besorgniserregenden Mengen. Warum Triethanolamin so gefährlich ist? Aus diesem Inhaltsstoff bilden sich Nitrosamine, eine Substanz, die in kosmetischen Produkten absolut verboten ist. Nitrosamine gehören zu den am höchsten krebserregenden Stoffen überhaupt. Vor allem die Leber und Nieren werden durch Nitrosamine besonders angegriffen. In welchen Produkten Triethanolamin enthalten ist, will ich euch in einem separaten Blogpost vorstellen.
Zu Schluss wurden die Werbemaschen und –versprechen der Kosmetikfirmen kritisch betrachtet. Sprüche wie „Dermatologisch getestet“ oder „Nachweislich getestet“ sollen Professionalität suggerieren, sind aber im Grunde mehr als banal. Wenn ein Produkt angeblich dermatologisch getestet wurde, bedeutet das lediglich, dass das Produkt unter Aufsicht eines Hautarztes getestet wurde, nicht aber zwangsläufig als gut befunden wurde. Ähnlich sieht es mit anderen Tests aus. Wurde ein Produkt nachweislich getestet, waren an dem Test gerade einmal 20 bis 40 Probanden beteiligt, was nicht wirklich viel über die tatsächliche Wirksamkeit des Produktes aussagt.
Auch die Werbeversprechen, die uns in den Hochglanzmagazinen oder den TV-Werbungen mitgeteilt werden, sind meist schlichtweg gelogen. Kein Cellulite-Mittel der Welt wird es schaffen, dass Orangenhaut verschwindet. Es ist physikalisch einfach unmöglich, Cellulite wegzucremen. Genauso wenig kann man Falten mit Hyaluronsäure vollends verschwinden lassen. Die meisten Falten liegen viel zu tief in der Haut, als dass man sie mit einem Cremchen bekämpfen könnte. Wer viel Wasser trinkt und sich angemessen ernährt erreicht weitaus bessere Effekte. Glaubt also nicht alles, was euch die Kosmetikindustrie erzählt!
Die komplette Doku könnt ihr hier sehen: