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Lippenpflegestift


Es gibt nicht nur viele gute Gründe für die regelmäßige Pflege der Lippen, sondern ebenso viele Produkte. Der wohl beliebteste ist der Lippenpflegestift, der leicht anzuwenden und überall mit hinnehmbar ist. Der bekannteste Lippenpflegestift ist sicherlich der Labello, aber es gibt auch zahlreiche Alternativen. Doch was hat es mit ihm auf sich? Macht ein Lippenpflegestift süchtig? Wann und wie häufig sollte man sie anwenden? Welche Inhaltsstoffe gibt es und welche können gesundheitsschädlich sein? Die wichtigsten Fakten über Lippenpflege und Lippenpflegestifte gibt hier im Blog:

Lippenpflegestift oder Pflegelippenstift? Was ist der Unterschied?

Lippenpflegestifte sind keine Kosmetikprodukte. Sie dienen der Lippenpflege und sorgen dafür, dass die Lippen nicht austrocknen, sondern weich und geschmeidig bleiben. Einige Produkte haben auch spezielle Anwendungsgebiete, wie beispielsweise die Behandlung von Herpes oder Schutz vor Ultravioletter Strahlung (UV-Schutz).

Pflegelippenstifte dagegen sind Kosmetikprodukte, deren Hauptaufgabe es ist, die Lippen zu färben. Deswegen enthalten sie zahlreiche Farbpigmente und diverse Zusatzstoffe, die einzig und allein kosmetische Wirkungen haben. Die meisten Lippenstifte werden auch als Pflegelippenstifte angepriesen, da sie Stoffe enthalten, die die Lippen pflegen sollen. Doch ist die Konzentration dieser Mittel meist relativ niedrig und die Pflegewirkung ist keineswegs mit der von speziellen Pflegestiften vergleichbar.

Es gibt auch gefärbte Lippenpflegestifte, die in gewisser Weise eine Kombination aus beiden Produktarten darstellen. Gute farbige Lippenpflegestifte färben aber eher dezent und hinterlassen eher eine leichte Tönung anstatt einer intensiven Farbe. Dafür verzichtet man bei diesen Stiften aber auch auf unnötige Chemikalien, die der Pflege missdienlich sind.

Verschiedene Arten von Lippenpflegestiften

Wie bereits erwähnt, gibt es unterschiedliche Arten von Lippenpflegestiften. Die wohl bekannteste Art ist der klassische Stift für die Feuchtigkeit der Lippen bzw. der Stift gegen spröde und trockene Lippen. Diese Feuchtigkeitspflegestifte geben den Lippen – wie der Name vermuten lässt – ihre Feuchtigkeit zurück und animieren die Lippen zur stärkeren Produktion eigener Stoffe gegen trockene Lippen.

Eine andere Art sind Lippenpflegestifte mit UV-Schutz (bzw. Lichtschutzfaktor). Diese kann man auch einfach als Sonnenschutzcreme für die Lippen bezeichnen. Besonders im Sommer sind die Lippen sehr intensiver UVA- und UVB-Strahlung ausgesetzt. Unsere Haut bildet zum Schutz vor der UV-Strahlung Melanin, doch unsere Lippen sind dazu nicht in der Lage. Die Konsequenz daraus ist, dass die Gefahr von Hautkrebs bei ungeschützten Lippen deutlich erhöht ist.

Eine dritte Variante sind medizinische Pflegestifte. Am bekanntesten sind wohl Stifte gegen Herpes oder Entzündungen bzw. Bläschen. Hierbei handelt es sich um Produkte, denen spezielle heilende Substanzen beigemischt sind, die den natürlichen Heilungsprozess fördern.

Warum benötigt man Lippenpflegestifte?

Man benötigt nicht zwingend Lippenpflegestifte, denn schließlich gibt es ja auch noch viele andere Pflegeprodukte wie Lippenbalsame oder Pflegecremes. Die Pflege mittels Stift ist schlichtweg am einfachsten.

Warum brauchen die Lippen eigentlich so viel Pflege?

Die Antwort ist ganz einfach. Die Lippen sind ständig etlichen Umwelteinflüssen ausgesetzt, die sie austrocknen lassen. Von ihrem Aufbau her gehören die Lippen zu den empfindlichsten Körperpartien. Ihre Haut ist viel dünner als die des restlichen Körpers. Sie ist so dünn, dass die wirklich äußerst zahlreichen Blutgefäße durchscheinen, wodurch eben die rote Farbe der Lippen zustande kommt.

Lippen verfügen außerdem über eine unheimlich große Zahl an Nervenenden, weswegen sie äußerst empfindsam und zugleich leicht reizbar sind. Der Umwelt sind sie schutzlos ausgeliefert, da sie im Gegensatz zur normalen Haut weder Schweiß, Talg, Melanin oder schützende Härchen bilden kann.

Im Winter werden unsere Lippen besonders schnell spröde, was an der trockenen Heizungsluft liegt. Die Lippen können sich schlichtweg nicht ausreichend schnell regenerieren und Feuchtigkeit erzeugen. Dadurch trocknen sie ohne Pflegeprodukte schnell aus und können sogar einreißen, was sehr schmerzhaft sein kann. Im Sommer sind sie wie bereits erwähnt vor UV-Strahlung ungeschützt, weswegen ein erhöhtes Hautkrebsrisiko besteht. Um dem vorzubeugen sollte man seine Lippen ebenso vor ultravioletter Strahlung schützen wie man es mit seiner Haut (Sonnencreme) und den Augen (Sonnenbrille) macht.

Wie wirken Lippenpflegestifte?

Die Wirkungsweise von Pflegelippenstiften ist eigentlich ziemlich simpel. Man trägt sie auf die Lippen auf. Dadurch entsteht ein unsichtbarer Schutzfilm, der nach und nach in die Lippen einzieht und sie so mit Feuchtigkeit versorgt. Zugleich regen gute Produkte die Lippen zur verstärkten Eigenproduktion wichtiger Substanzen an, damit die Geschmeidigkeit langfristig erhalten bleibt.

Inhaltsstoffe von Lippenpflegestiften

Die Liste möglicher Inhaltsstoffe ist nahezu unüberschaubar lang. Daher werden hier hauptsächlich die grundlegenden Inhaltsstoffe bzw. deren Klassen angegeben und auf ihre Funktionen eingegangen. Ebenfalls thematisiert werden Substanzen, die in einem guten Lippenpflegestift nicht enthalten sein sollten.

Gute Inhaltsstoffe:

  • Sheabutter
  • Jojobaöl
  • Aprikosenkernöl
  • Halbpflanzliche Wachse
  • Bienenwachs
  • Candelillawachs
  • Gehärtete Öle
  • Carnaubawachs
  • Rizinusöl
  • Sojaöl
  • Wollfett
  • Fettsäuresalze (bspw. Zinkstearat, Magnesiumstearat)
  • Lecithin
  • Vitamin E

Die genannten Fette und Öle sind natürliche Produkte und von ihrer Struktur her gut mit den hauteigenen Fetten vergleichbar. Für die Lippen ist es fast so, als würde man die gleiche Art Hautfett hinzufügen, die sie selbst enthalten, weswegen sie problemlos aufgenommen werden können. Gleiches gilt für die Wachse, die auch für die Schutzschicht verantwortlich sind.

Hydriertes Rizinusöl wirkt ähnlich wie ein Klebstoff, der Öle und Fette an die Lippenoberfläche bindet. Die Fettsäuresalze sind nötig, damit die flüssigen Inhaltsstoffe gebunden werden und sich gescheit auftragen lassen.

Inhaltsstoffe, die man lieber meiden sollte:

Viele der unten genannten Inhaltsstoffe wurden in der Vergangenheit häufig verwendet, sind aber auch heute noch in nicht wenigen Produkten enthalten. Diese sind:

  • Synthetische Kohlenwasserstoffe
  • Mineralische Kohlenwasserstoffe
  • Konservierungsstoffe
  • Erdölprodukte
  • Silikone
  • Paraffine
  • Künstliche Duft-, Farb- und Geschmacksstoffe

Gerade Erdölprodukte sollte man mit Vorsicht konsumieren. Stiftung Warentest hat in vielen Lippenpflegeprodukten verhältnismäßig hoch dosierte Mengen von Kohlenwasserstoffen aus Mineralöl (MOAH) gefunden. Zwar gibt es keine aktuellen Gesundheitswarnungen bezüglich MOAH, doch es besteht der Verdacht, dass der Langzeitkonsum von MOAH krebserregend sein soll. (Mehr dazu beim Amt für Risikobewertung.)

Generell sollten Kohlenwasserstoffe gemieden werden. Diese legen sich wie eine Folie über die Lippen. Das ist einerseits positiv, da sie sehr gut vor Austrocknung schützen. Andererseits führen sie alsbald ein Gefühl extremer Trockenheit herbei. Das verleitet zu häufigem Nachcremen, wodurch die Lippen immer sehr gut mit Feuchtigkeit versorgt werden. Im Gegenzug wird den Lippen vermittelt, dass sie die Eigenproduktion der Feuchtigkeitsstoffe zurückfahren können, was sie dann auch dauerhaft tun. (Mehr zu gefährlichen Inhaltsstoffen in Kosmetika.)

Künstliche Zusatzstoffe für Geschmack, Farbe oder Geruch sind nicht per se schädlich, können aber durchaus Allergien auslösen. Allergiker sollten derartige Produkte lieber meiden.

Machen Lippenpflegestifte abhängig?

Jain. Ein guter Lippenpflegestift macht nicht abhängig.

Allerdings kennen sicherlich die meisten Leute das Phänomen, dass man häufig das Gefühl hat, nachcremen zu müssen. Daran sind vor allem Kohlenwasserstoffe schuld. Wie weiter oben bereits erwähnt, fühlen sich die Lippen schnell sehr weich und feucht an. Doch aufgrund der Kohlenwasserstoffe entsteht auch bald wieder ein starkes Trockengefühl. Dass man daraufhin wieder zum Lippenpflegestift greift und nachpflegt, kann man durchaus als Abhängigkeit bezeichnen.

Passend dazu ein Expertenvideo von Dr. Johannes Wimmer – Machen Lippenpflegestifte süchtig? (erschienen bei der Techniker Krankenkasse)

https://www.youtube.com/watch?v=fI0p4d5ahWg

Manchmal sind es auch bestimmte Geschmacksstoffe, die das Gefühl der Abhängigkeit auslösen. Der Geschmack ist einfach so gut, dass man in gewisser Weise süchtig danach wird. Es handelt sich jedoch nur um eine psychische Abhängigkeit. Süchtig im Sinne einer Droge machen Lippenpflegestifte nicht.

Wer das Gefühl hat, dass das genutzte Lippenpflegeprodukt nur kurzfristig hilft oder abhängig macht, sollte sich mit den Inhaltsstoffen auseinandersetzen und mal Produkte anderer Hersteller ausprobieren. Zudem reagiert jeder Mensch anders auf die zahlreichen Kombinationsmöglichkeiten der Ingredienzien, sodass ein Produkt bei Person A wunderbar funktioniert, bei Person B hingegen eine eher gegenteilige Wirkung zeigt.

Allgemeine Tipps zur Lippenpflege

Bei der Lippenpflege sollte man sich nicht nur auf Lippenpflegestifte verlassen. Neben der Anwendung der Pflegestifte sollte man seine Lippen auch auf andere Weise pflegen, um deren natürliche Regenerationsfähigkeiten aufrecht zu erhalten.

Ein einfacher Trick ist die regelmäßige Massage der Lippen mit der Zahnbürste, idealerweise am Abend. Das ist vor allem für Frauen empfehlenswert, die tagsüber Lippenstift tragen. Durch die Massage (leichter Druck genügt) werden übrig gebliebene Partikel des Lippenstifts entfernt und die Lippen können wieder besser „atmen“. Außerdem regt die Massage die Blutzirkulation und Zellaktivität in der Lippenregion an.

Unnötige Reize wie beim Knabbern und Kauen an den Lippen sollten vermieden werden. Trockene Lippen mit der Zunge anzufeuchten ist ebenfalls keine sonderlich gute Idee, da tatsächlich mehr Feuchtigkeit entzogen als zugeführt wird. Küssen hingegen kann als Teil der natürlichen Lippenpflege bezeichnet werden. Küssen trocknet nicht aus, sondern fördert die Durchblutung der Lippen so wie bei einer Massage. Ist es gerade in den Wintermonaten bei dir zu Hause besonders trocken und deine Lippen bzw. auch Haut leiden darunter, dann schau dir vielleicht einmal das Thema Luftbefeuchter an, das hat bei uns daheim für ein deutlich besseres Raumklima gesorgt.

Wo gibt es Lippenpflegestifte zu kaufen?

Lippenpflegestifte gibt es je nach „Geschmack“, Lichtschutzfaktor, Farbe usw. bei den unschiedlichsten Anbietern, wie DM, Rossmann, bei Disocuntern, in Apotheken und natürlich auch online bei Amazon, Douglas, Nivea und Co.

Wer möchte kann natürlich Lippenpflegestifte selber machen mit nur wenigen Zutaten, wie z.B. in diesem Video zu sehen: Lippenpflegestift (Lippenbalsam) selber machen

https://www.youtube.com/watch?v=dvpmFd_c91w

Funfact am Rande, selbst zu Torf-Lippenpflegestiften wurde bereits geforscht.

04-11-22 | Kommentare deaktiviert für Lippenpflegestift Kommentare | in Allgemein

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